Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand, in der Mitte der Gesellschaft – das bedeutet Inklusion. Auch auf der Landesgartenschau in Freyung sollen Barrieren im Kopf abgebaut werden. Auf dem Geyersberg gibt es daher drei Inklusionstage mit vielen Aktionen und Informationen: Am 7. Juni, am 19. Juli und am 23. August.
Das Programm der drei integrativen Mittwoche wird von vielen Einrichtungen und Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt. Um die Koordination kümmert sich Inklu-Net. Das Inklusionsnetzwerk im Landkreis existiert bereits seit über 10 Jahren. „Einfach toll, dass es schon von Anfang an so viele Mitwirkende waren, die sich an der Landesgartenschau beteiligen möchten“, erklärt Martin Wagner begeistert, einer der Netzwerk-Verantwortlichen. „So konnten wir ein vielfältiges und buntes Programm organisieren.“
Schon im Dezember haben sich die Akteure zum ersten Mal getroffen, nun haben die drei Inklusionstage den Feinschliff bekommen und es kann losgehen. Ziel des Netzwerks ist es, keine Veranstaltungstage ausschließlich für Menschen mit Handicap anzubieten, da diese sonst wieder unter sich sind. Vielmehr sollen diese besonderen Menschen auch mit Landesgartenschaubesuchern ohne Behinderung ins Gespräch kommen.
Am 7. Juni startet der erste von drei Inklusionstagen, das Programm dauert an jedem der Mittwoche jeweils von 10 bis 18 Uhr. An den meisten Tagen sind die Attraktionen gleich. So gibt es am Stand der Wohngemeinschaft Haus Kreuzberg verschiedene Stationen der Sinne und es wird ein Riesen-Mandala aus Naturmaterialien gestaltet. Die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) im Kreis-Caritasverband baut einen Infostand auf. Dort können sich die Gäste über das neue Beratungsangebot informieren, das für Menschen mit (drohender) Behinderung und deren Angehörige seit Anfang des Jahres im Landkreis besteht. Mit einem Anzug, der mit Gewichten beschwert ist, erlebt man am eigenen Leib, wie schwierig Bewegungen sind, wenn man eingeschränkt ist.
An allen drei Tagen gibt es einen großen Rollstuhlparcours, bei denen jeder ausprobieren kann, wie es ist, wenn man das Gefährt bergauf und auf verschiedenen Untergründen bewegen muss. Da ist ganz schön Geschick und Ausdauer gefragt. Den Parcours betreuen am 7. Juni der Kreisjugendring, am 19. Juli die Malteser und am 23. August einige kommunale Beauftragte für Menschen mit Handicap.
Im Juni ist auch der Blindenbund vertreten, der Simulationsbrillen mitbringt – so kann jeder erleben, wie es ist, plötzlich nichts mehr zu sehen. Die Downy-Gruppe (Gruppe für Menschen mit Down-Syndrom) bastelt mit den Besuchern Saatbomben. Diese Kugeln aus Erde und Lehm mit Saatgut kann man auf eine Wiese werfen und damit blühendes Leben erzeugen.
Am 19. Juli sind dann auch die Wolfsteiner Werkstätten vertreten: Die Holz-Abteilung gewährt Einblicke in die Produktionsabläufe der Einrichtung und so werden bunte Tulpen produziert. Ein Kreativstand von Don-Bosco-Schule und Lebenshilfe-Tagesstätte lädt zum Basteln ein. Außerdem werden an diesem Termin Führungen in Gebärdensprache angeboten. Das Caritas-Förderzentrum und die Caritas-Schule werden gewiss alle mit einem Gebärdenlied und einem Tanz mitreißen.
Fröhlich getanzt wird auch mit der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe gemeinsam mit der Tanzgruppe „Skill2Dance“ aus Ringelai, und zwar am 23. August. Wer lieber selbst etwas gestalten möchte, der kann an diesem Tag auch Blumentöpfe bepflanzen – zusammen mit Bewohnern und Verantwortlichen der Caritas-Wohnheime St. Franziskus, St. Chiara und St. Elisabeth.
Zudem gibt es im August noch einmal eine Neuauflage der meisten Programmpunkte für alle, die es bei den ersten beiden Terminen noch nicht zum Inklusionstag geschafft haben. Martin Wagner freut sich riesig, dass so viele Mitwirkende ihre Ideen eingebracht haben: „Ich hoffe, dass die Aktionen dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen und die breite Bevölkerung mit dem Thema Inklusion in Verbindung kommt.“
Bildunterschrift:
Das Vorbereitungsteam freut sich nach der vollendeten Planung auf die Inklusionstage.
Auf dem Bild: (h.v.l.) Christoph Fuchs (Malteser), Andreas Manthey (Wolfsteiner Werkstätten), Lisa Göttl (Kreisjugendring), Stefanie Dietrich und Silvia Geis (Downy-Gruppe), Josef Geis (Beh.beauftragter Freyung), (v.v.l.) Gerald Wagner (Blindenbund), Martin Wagner (Inklunet), Daniel Pauli (Heilpädagogische Tagesstätte Caritas), Claudia Grimsmann (EUTB), Lisa Tiefenböck (Lebenshilfe, Inklunet).
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